1970 Kübelwagen (Typ 181)
Unser Kübelwagen erblickt 1970 als ziviles Auto das Licht der Welt. Es verbringt die ersten 40 Jahre seines Lebens in Wien und Umgebung, 4 Jahre lang im Besitz eine Maurers dann lange Zeit in Besitz eines Baumeisters. Irgendwann wurde er provisorisch von Lachsrot auf Olivgrün um lackiert und als Jagdfahrzeug verwendet. Dann steht er die meiste Zeit still, bevor ich 2010 den Zuschlag bei der Versteigerung auf der Oldtimermesse in Salzburg erhalte. Zu diesem Zeitpunkt weiß ich noch nicht wie viel Arbeit auf mich wartet…
Le voilà - Das erwartet Sie!
In der Sommersaison 2011 präsentiert sich unser Kübelwagen ganz von seiner generalüberholten, um nicht zu sagen “restaurierten“ Seite. Der steppenbeige Lack entspricht der Wolfsburger Farbtafel für den Typ 181 und harmonisiert wunderbar mit den weißen Kedern, den Weißwandringen sowie den matatorroten Sitzbezügen, welche eigens in England angefertigt wurden, um dem Fahrzeug einen zusätzlichen Charme zu verleihen.
Im Zuge der Arbeiten wurde das vielseitige Fahrzeugkonzept um ein paar weitere Facetten ergänzt. So wurde eine abnehmbare Anhängekupplung montiert, die eine einfache Montage des Fahrradträgers erlaubt. Das macht ihn auch zum perfekten Multitalent für Gäste, die nicht nur Spaß am Fahren eines Klassikers haben wollen, sondern sich da und dort auch gerne einmal für die sportliche Betätigung abseits der Straße hinreißen lassen.
Der Kübelwagen verfügt über eine moderne Blaupunktanlage mit leistungsstarken JBL Boxen. Neben der Radiofunktion kann das System mit verschiedensten Datenträgern und Schnittstellen umgehen, wie, z.B. CD, USB, SD-Card oder dem I-Pod Anschluss. Da wird es schwierig sich zwischen dem Motorengeräusch des überholten 1,6 Liter Boxermotors und der selbst mitgebrachten Musik zu entscheiden.
Zur Erkundung des Salzkammerguts bietet der Typ 181 ausreichend Platz für Ausflüge mit bis zu vier Personen. Durch sein geringes Gewicht von nur 900 kg und seine einfache Handhabung besticht er durch seine besondere Leichtigkeit des Fahrens. Auch wenn man noch nie ein klassisches Fahrzeug gelenkt hat, freundet Mann/Frau sich mit den Raffinessen dieses Gefährts sofort an.
Wem beim Befahren unserer Panoramastraßen mit offenen Verdeck noch nicht genügend Wind um die Ohren saust, der kann die Windschutzschutzscheiben mit nur wenigen Handgriffen nach vorne umlegen und den ungestörten Rundumblick auf die Berge, Wälder, Wiesen und Seen unserer einzigartigen Salzkammergut Region genießen. Es ist unmöglich dieses Gefühl nur mit Worten zu beschreiben. Für den Fall, dass sie es selbst noch nie erlebt haben, haben wir ihnen in den folgenden Bildern einige Impressionen zusammengestellt. Bitte holen Sie sich einen Vorgeschmack auf dieses großartige Erlebnis.
Zu den Preisen
Zur Anfrage
Unser Kübelwagen
Technische Daten
Bauzeit und Stückzahl | Preise | ||
Bauzeit: | 1969-1979 | Preis bei Einführung: | DM 8.500.- / € 4346.- |
Produktionszahl Insgesamt: | 72.717 | Preis bei Produktionsende: | DM 14.345.- / € 7334.- |
Aufpreis Sperrdiffential: | DM 435.- / € 222.- | ||
Motor | Fahrwerk | ||
Arbeitsweise: | Boxermotor, 4-Takt | Radaufhängung vorne: | Einzelradaufhängung |
Zylinderanzahl: | 4 | Radaufhängung hinten: | Einzelradaufhängung |
Motorkühlung: | luftgekühlt | Bremstyp vorne: | Trommel |
Bohrung x Hub: | 85,5 mm x 69 mm | Bremstyp hinten: | Trommel |
Hubraum: | 1584 cm³ | Felgengröße vorne: | 165 R15 |
Leistung: | 44 PS bei 3.800 U/min | Felgengröße hinten: | 165 R15 |
Kraftübertragung | Fahrleistung und Verbrauch | ||
Antrieb: | Hinterrad | Höchstgeschwindigkeit: | 115 km/h |
Getriebe: | synchronisiert mit Sperrdiff | 0-80 km/h: | 14 Sek. |
Anzahl der Gänge: | 4 | Verbrauch: | 8,5 L/100km |
Karosserie | Maße | ||
Form: | offener Aufbau mit Faltverd. | Länge: | 3.870 mm |
Fahrgestell | Zentralrohrrahmen | Breite: | 1.640 mm |
Typ: | aufgesetzt | Höhe: | 1.620 mm |
Anzahl Türen: | 4 | Radstand: | 2.400 mm |
Anzahl Sitzplätze | 4 | Wendekreis: | 11,8 m |
Gewicht | |||
Leergewicht (vollgetankt): | 900 kg | ||
Nutzlast: | 440 kg |
Geschichte
Wer glaubt die Geschichte des Kübelwagens beschränkt sich auf die Zeit zwischen 1969 und 1979 irrt gewaltig. In Wahrheit ist seine Geschichte so alt wie die der Firma Volkswagen und so interessant wie die Geschichte des zweiten Weltkrieges.
Seit Mitte der dreißiger Jahre entwickelt Adolf Hittler gemeinsam mit Ferdinand Porsche einen Wagen für das Volk. Er soll schließlich den Namen KdF-Wagen erhalten und in einem eigens dafür errichteten Werk in Fallersleben, dem heutigen Wolfsburg gebaut werden. Das Volk soll mithilfe von Sparplänen für den KdF-Wagen die Finanzierung des Werkes sicherstellen. Als die Produktion mit Ausbruch des Krieges 1938 zu laufen beginnt, warten die 300.000 Kunden vergebens auf Ihre Automobile. Es fallen nämlich nur Kübelwägen des Typs 82 vom Band.
Der Typ 82 wurde mit wenig Aufwand von dem zuvor entwickelten VW Käfer abgeleitet. Porsche setzte dabei auf ein einfaches und leichtes Konzept ohne Allradantrieb und mit luftgekühltem Boxermotor im Heck. Der Erfolg sollte ihm recht geben: Der Kübelwagen bewältigte schwierigstes Gelände im Feld und war auch unter extremen klimatischen Bedingungen wie etwa der trockenen Hitze Afrikas oder der klirrenden Kälte des sibirischen Winters einsetzbar.
Auch die Weiterentwicklung des Kübelwagens war durch die Bedürfnisse des Krieges getrieben. Die Wehrmacht benötigte ein Amphibienfahrzeug mit einer Mindestgeschwindigkeit von 10 km/h zu Wasser, einem Antrieb über eine Wasserschraube, eine Steuerung über gelenkte Vorderräder und der Eigenschaft einen problemlosen Übergang von Land- zur Wasserfahrt zu bewältigen, ohne das Fahrzeug verlassen zu müssen. Es war abermals Ferdinand Porsche der diese Anforderungen im Typ 166, dem allradgetriebenen Schwimmwagen umsetzte und ab 1942 in die Serienfertigung leitete.
Die Kapitulation der Deutschen im Jahr 1945 setzte der Produktion beider Modelle und der Geschichte des Kübelwagens vorerst ein abruptes Ende. Viele der Fahrzeuge haben als tapfere Krieger das Gefecht an der Front nicht überlebt. Als Objekte der Wehrmacht wurde den wenigen zurückkehrenden Exemplaren wenig Respekt gezollt, sodass sich ihre Anzahl beim Wideraufbau und dem harten Einsatz in der Land- und Forstwirtschaft weiter deutlich reduzierte. Es ist nicht verwunderlich, dass heute von den über 14.000 gebauten Exemplaren des Typs 166 nachweislich nur mehr 181 Stück existieren.
Wir machen einen großen Zeitsprung in die späten 60er Jahre. Keiner, wirklich keiner hätte zu dieser Zeit damit gerechnet, dass die Geschichte des Kübelwagens jemals eine Fortsetzung haben wird. Wenn nicht wieder einmal das deutsche Heer vor der prekären Situation gestanden wäre, dass die Produktion des DKW Munga 1968 auslief und kein Ersatzmodell in Sicht war. Ausgerechnet VW mithilfe der Porsche KG nahm die Sache in die Hand (sie hatten ja schon Erfahrung in diesen Dingen) und präsentierte im Rahmen der Automobilausstellung in Frankfurt 1969 den Typ 181 namentlich als „Kurierwagen“ .
Die Umstände die zur Entwicklung des Fahrzeugs führten, die Herangehensweise, bestehende Komponenten z.B. aus dem VW Käfers, dem Karmann Ghia und dem Transporter zu verwenden sowie das daraus resultierende Fahrzeugkonzept, eine Zentralrohr Plattform mit offenen Aufbau, Steckfenstern und Faltdach, angetrieben durch luftgekühlten Boxermotor, erinnerte zu sehr an ein vor Jahren produziertes Gefährt. Es war ein Kübelwagen.
Der Typ 181 Kübelwagen polarisierte die Gesellschaft von Anfang an. Während ihm seine Gegner nachsagen weder ein reinrassiges Heeresfahrzeug noch ein ziviles Automobil, kein vollwertiges Geländefahrzeug und ein eckiges Cabrio zu sein, lieben ihn seine Befürworter als eigene Fahrzeugklasse deren Maxime es ist, größtmöglichen Nutzen durch seine Vielseitigkeit zu erzeugen.
Der Typ 181 Kübelwagen wird in den darauffolgenden Jahren bis 1979 neben Deutschland auch in Mexiko produziert und verkauft, wo er mit den Grundeigenschaften des VW Käfers ausgestattet, wegen seiner Einfachheit und Robustheit geschätzt wird. Weitere Absatzmärkte sind die sonnigen Staaten der USA, wo er oft als offene Aquapulcoversion mit Ketten statt Türen vermarktet wird.
In die Jahre gekommen, hat sich die Anzahl der Kübelwagen durch regelrechten Fahrzeugverbrauch im militärischen und auch zivilen Bereich stark reduziert. Zu den bekannten Vorzüge wie Vielseitigkeit, Einfache und Robuste Technik ist durch das Älterwerden ein weiterer dazu gekommen: Der Typ 181 hat sich zu einem echten Klassiker entwickelt, der Zunehmens von einer Schar eingeschworener Fans liebevoll gehegt und gepflegt wird.